Wer sein Geld vermehren möchte, zieht oftmals eine Geldanlage in Betracht. Klassische Möglichkeiten wie Sparkontos oder Tagesgeldkontos werfen leider nicht mehr ausreichend Zinsen ab. Deshalb spielen sie mittlerweile keine wichtige Rolle mehr, wenn Anleger*innen ihr Geld vermehren möchten.
In diesem Artikel erfährst Du sieben Alternativen zu Spar- oder Tagesgeldkontos, um eine Rendite zu erzielen und Dir den Lebensabend zu sichern.
1. Fonds und Aktien
Mit Wertpapieren können Investor*innen ihr Geld vermehren. Bei Aktien gibt es hierfür zwei Möglichkeiten: Du kannst einerseits versuchen, auf steigende Kurse zu setzen und Kursgewinne bei einem späteren Verkauf der Aktien bzw. Fonds zu erzielen. Dies ist jedoch eine riskante Strategie, weil niemand Marktentwicklungen vorhersehen kann. Du kannst aber andererseits auch mit einer Dividendenausschüttung Geld verdienen. Dabei schüttet die Aktiengesellschaft in regelmäßigen Abständen Gewinne an ihre Anleger*innen aus. Langfristig können Investor*innen auf dem Aktienmarkt auch von Zinseszinsen profitieren. In dem Fall erhalten Anleger*innen Zinsen, die umgehend reinvestiert werden. Dadurch erhöht sich die Zinsausschüttung im nächsten Zyklus. Die neuen Zinsen werden sofort wieder investiert und es kommt auf Dauer zu einem exponentiellen Wachstum des Gewinns.
Anstatt einzelne Aktien zu kaufen, kannst Du auch auf Aktienfonds setzen. Dabei übernimmt in der Regel ein Fondsmanager oder eine Fondsmanagerin den Wertpapierhandel für Dich. Das hat zwei Vorteile: Du profitierst von der Expertise des Fondsmanagers oder der Fondsmanagerin und streust gleichzeitig Dein Risiko durch den Kauf von unterschiedlichen Aktien.
Dies geht jedoch mit hohen Gebühren einher. Um diese zu umgehen, setzen viele Anleger*innen auf ETFs. Bei dieser Geldanlage handelt es sich um einen passiv verwalteten Fonds, der einen Index – wie den DAX – nachbildet.
Der Nachteil dabei ist, dass die persönlichen Werte der Investor*innen, wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit, nicht berücksichtigt werden. ETFs sind nicht auf die Bedürfnisse individueller Personen zugeschnitten, sondern darauf ausgelegt, eine breite Masse zu bedienen. Man investiert in ein Portfolio von Unternehmen, die lediglich nach ihrer wirtschaftlichen Größe beurteilt werden.
Deshalb hast Du als Anleger*in bei Inyova die Möglichkeit zum sogenannten Impact Investing. Auf der Inyova-Plattform kannst Du gezielt Aktien von Unternehmen kaufen, die einen nachhaltigen und positiven Hand- und Fußabdruck hinterlassen. Du kannst zudem in zukunftsträchtige Aktien für Kinder investieren.
2. Anleihen
Wer mit etwas geringeren Renditen leben kann und weniger Risiko eingehen möchte, sollte einen Blick auf Anleihen werfen.
Anleihen werden von Staaten, Unternehmen und Banken als Instrumente zur Geldbeschaffung genutzt. Im Gegenzug erhalten Anleger*innen Zinsen und können durch Kursanstiege ihr Geld vermehren.
Bei dieser Geldanlage handelt es sich um festverzinsliche Wertpapiere mit einer festen Laufzeit. Sie gelten als relativ sicher und bieten neben Erträgen aus der Verzinsung auch Kursgewinne. Letzteres ist allerdings nur möglich, wenn Anleihen innerhalb der Laufzeit verkauft werden. Nach dem Ende der Laufzeit erhalten Investor*innen lediglich das eingesetzte Kapital zuzüglich der Zinsen zurück.
Obwohl diese Anlageform als sicher gilt, ist auch hier ein Totalverlust nicht ganz auszuschließen. Bei Insolvenz eines Unternehmens, eines Staates oder einer Bank können Investor*innen das eingesetzte Kapital vollständig oder teilweise verlieren.
Ähnlich wie beim Sparkonto solltest Du auch bei Anleihen darauf achten, dass die Inflation nicht höher ist als die erwartete gewinnbringende Verzinsung.
Anleger*innen, denen Nachhaltigkeit wichtig ist, finden nachhaltige Anleihenprodukte wie Green Bonds.
3. Immobilien
Immobilien gelten als optimale Altersvorsorge. Der größte Vorteil gegenüber einigen anderen Geldanlagen ist, dass Immobilien nicht durch Inflation entwertet werden. Das bedeutet, dass sie ihren Wert auch bei steigenden Preisen beibehalten. Sie können aber an Wert verlieren, wenn beispielsweise die Region der Immobilie abgewertet wird. Daher ist die Wahl des Ortes entscheidend.
Wenn Anleger*innen in wachstumsstarke Regionen investieren, steigt in diesen mit der Zeit die Nachfrage nach Wohnraum. Das sorgt für eine Wertzunahme der Immobilie und für Gewinne beim Verkauf. Zusätzlich kann mit einer Immobilie durch Mieteinnahmen ein geregeltes Einkommen erzielt werden. Es kann aber auch Vorteile haben, wenn Investor*innen das Eigenheim selbst beziehen, um im Alter mietfrei zu leben.
Zu den Nachteilen von Immobilien gehört, dass Eigentum verpflichtet. Als Vermieter*in musst Du Dich um die Anliegen der Mieter*innen kümmern und für Schäden an der Immobilie aufkommen. Außerdem benötigst Du ein relativ hohes Eigenkapital für den Kauf eines Eigenheims.
Es gibt auch die Möglichkeit, in Immobilienfonds zu investieren. Dazu wird in der Regel weniger Startkapital benötigt und Anleger*innen können flexibler handeln.
Was die Nachhaltigkeit betrifft: Es gibt einige grüne Bauprojekte, in die investiert werden kann.
4. Gold
Gold gilt seit Jahrhunderten als eine wertstabile Geldanlage. Durch seine Rarität bleibt das Angebot auf dem Weltmarkt relativ konstant. Neue Goldförderung ist zudem arbeits- und kostenaufwändig, sodass sich die Menge an Gold in absehbarer Zeit nicht drastisch verändern wird.
Wer sein Geld schnell vermehren möchte, sollte allerdings nicht in Gold investieren. Gold wirft keine Zinserträge oder Renditen ab und Anleger*innen erzielen mit Gold nur Gewinne, wenn es zum Beispiel aufgrund von Krisen zu Kursveränderungen kommt. Wenn beispielsweise eine Landeswährung sinkt, setzen viele Menschen auf das Edelmetall. Aufgrund der erhöhten Nachfrage steigt dann der Kurswert.
Es gilt zu beachten: Gold ist äußerst umweltbelastend, weshalb es für umweltbewusste Anleger*innen eher ungeeignet ist. Die Arbeit in Goldminen belastet nicht nur die Umwelt, sondern geht auch zulasten von Arbeiter*innen. Oftmals herrschen dort laut Umweltorganisationen katastrophale Arbeitsbedingungen.
5. Zertifikate
Neben Aktien bieten Zertifikate eine weitere Möglichkeit, um an der Börse zu agieren. Am Börsenmarkt kannst Du als Anleger*in beispielsweise auf fallende oder steigende Kurse setzen. Es gibt für unterschiedliche Börsenaktivitäten entsprechende Zertifikate.
Bei dieser Geldanlage handelt es sich um eine sogenannte Inhaberschuldverschreibung. Das bedeutet, dass Du mit Zertifikaten nicht wie bei Aktien ein Eigentumsrecht erhältst, sondern Dir das Recht auf Rückzahlung eines Wertpapiers oder eines Betrags übertragen wird. Zertifikate werden beispielsweise auf Währungen, Anleihen oder Aktien aufgelegt. Auch Rohstoff- und Investmentfondszertifikate sind möglich.
Diese Geldanlageform ist für Anfänger*innen nicht unbedingt geeignet. Zertifikate sind riskant, weil Du mit ihnen auf steigende Marktwerte setzt, deren Entwicklung niemand vorhersagen kann.
Neben ihrer hohen Komplexität haben Zertifikate auch ein sogenanntes Emittentenrisiko, weil diese Inhaberschuldverschreibungen von Banken vergeben werden. Wenn die Bank Konkurs geht, verlierst Du Dein eingesetztes Kapital.
Bezüglich Nachhaltigkeit kannst Du auf ESG-Zertifikate setzen. Es fehlen allerdings einheitliche Kriterien und Nachhaltigkeitsstandards, was das Investieren in tatsächlich nachhaltige Werte erschwert.
6. Crowdinvesting
Mit Crowdinvesting können sich Anleger*innen mit relativ geringen Beträgen an jungen Unternehmen und Start-Ups beteiligen. Dabei schließen sich mehrere Personen zu einer Crowdinvesting-Gruppe zusammen, um in Projekte zu investieren. Es gibt zudem die Möglichkeit, sich neben Unternehmen auch an Immobilien zu beteiligen.
Wer mit Crowdinvesting sein Geld vermehren möchte, hat zwei Möglichkeiten: Zum einen gibt es gewinnabhängige Ausschüttungen und zum anderen einen festgesetzten Zinssatz.
Die Investor*innen beteiligen sich anteilsmäßig an Projekten. Geld investieren und vermehren ist mithilfe von Crowdinvesting mit hohen Renditen möglich. Bei Immobilienprojekten werden beispielsweise durchschnittliche Zinsen von ca. 9 % ausbezahlt. Dieser Vorteil ist allerdings mit einem erhöhten Risiko verbunden. Die Gefahr eines Totalverlustes ist höher als bei vielen anderen Geldanlagen.
Mit Crowdinvesting können Anleger*innen auch nachhaltig investieren. Du kannst beispielsweise Unternehmen unterstützen, die sich auf Umweltprojekte spezialisieren. Eine Plattform dafür ist Greenvesting.
7. Kryptowährungen
Auch Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum gelten als Geldanlagen mit hohem Renditeversprechen. Diese digitalen Zahlungsmittel können spektakuläre Erfolgsgeschichten vorweisen. Sie sind allerdings mit einem hohen Risiko verbunden – gar Totalverluste sind möglich.
Beispielsweise gibt es keinen Anlegerschutz, weil diese Form der Zahlungsmittel nicht staatlich reguliert wird. Außerdem haben sie eine hohe Volatilität. Durch staatliche Regulierungsversuche können Anleger*innen schnell nervös werden und innerhalb kürzester Zeit Milliarden von Euro aus dem Kryptowährungsmarkt abziehen.
Darüber hinaus kann es leicht zu Kursmanipulation kommen. Zusätzlich herrscht die Gefahr von Kriminalität und Diebstahl. Kryptowährungen sind sehr anfällig für Cyberangriffe, wie beispielsweise der bisher größte Raubzug im Jahr 2017 zeigte: Hacker erbeuteten rund USD 500 Millionen von der Kryptobörse Coincheck.
Für umweltbewusste Anleger*innen sind Kryptowährungen teilweise geeignet. Obwohl die Produktion von Kryptogeld – mit Ausnahme von Kryptowährungen, die nicht auf Mining basieren, wie IOTA – viel Strom verbraucht und der CO2-Fußabdruck enorm ist, kostet die Spekulation mit Kryptowährungen nicht direkt Strom. Deshalb können sich Kryptowährungen durchaus als Teil einer Portfoliostrategie lohnen.
Fazit
Es gibt unterschiedliche Geldanlagen, die je nach Ziel und Risikobereitschaft infrage kommen. Generell lohnt sich bei Geldanlagen ein längerfristiger Ansatz, um beispielsweise von Zinseszinsen zu profitieren und Marktschwankungen auszusitzen.
Außerdem solltest Du als Anleger*in immer für ein diversifiziertes Portfolio sorgen, um das Risiko eines Totalverlustes zu verringern. Dabei kannst Du Dein Portfolio selbst zusammenstellen, indem Du beispielsweise in unterschiedliche Aktien und Sachwerte investierst. Es gibt auch die Möglichkeit, in Aktien- und Immobilienfonds zu investieren, die bereits aus diversifizierten Anlagen bestehen.
Einige neuere Geldanlagen wie Crowdinvesting und Kryptowährungen versprechen hohe Renditen für Menschen, die ihr Geld über einen kurzen Zeitraum investieren und vermehren möchten. Hohe und schnelle Renditechancen sind allerdings auch mit einem größeren Risiko eines Totalverlusts verbunden.
Während Aktien, Zertifikate, Crowdinvesting, Immobilien und Anleihen unter Umständen auch nachhaltige und umweltfreundliche Investmentformen beinhalten können, kann das von Gold nicht behauptet werden. Kryptowährungen können je nach Produkt Teil einer umweltbewussten Portfoliostrategie sein.
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