Inzwischen wissen wir alle, dass der übermässige Gebrauch von Einwegplastik keineswegs nachhaltig ist. Und doch ist es fast unmöglich, ihn im täglichen Leben zu vermeiden. Lies diesen Artikel, um zu erfahren, wie schädlich Plastik wirklich für unsere Umwelt ist und wie die Inyova-Community versucht, grosse Unternehmen wie Beiersdorf dazu zu bringen, die Produktion von Einwegplastik einzustellen und den Verbraucher*innen eine nachhaltigere Alternative anzubieten.
Plastik ist überall
Kunststoff ist ein synthetisches Material, das aus fossilen Brennstoffen wie Erdöl und Erdgas hergestellt wird. Er wird für die Herstellung einer Vielzahl von Produkten verwendet, darunter Taschen, Flaschen, Verpackungen, Möbel und Elektronik. Kunststoff ist ein vielseitiges Material, das für das moderne Leben unverzichtbar geworden ist. Die Herstellung, Verwendung und Entsorgung von Kunststoffen hat jedoch erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt, einschließlich des Klimawandels.
Weltweit fallen jedes Jahr etwa 300 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle an. Nur etwa 9 % dieser Abfälle werden recycelt. Die restlichen 91 % landen auf Mülldeponien, in Verbrennungsanlagen oder in der Umwelt. Leider landet auch ein grosser Teil des Plastikmülls in den Ozeanen. (UN Environment Programme, 2022)
Wie wirkt sich der Plastikmüll auf den Klimawandel aus?
Die Herstellung, Verwendung und Entsorgung von Kunststoffen tragen alle zum Klimawandel bei. Erstens erfordert die Herstellung von Kunststoff viel Energie, wodurch Treibhausgase in die Atmosphäre gelangen. Im Jahr 2019 verursachte die Kunststoffproduktion 1,8 Milliarden Tonnen an Treibhausgasemissionen. Dies entspricht 3,4 % der weltweiten Emissionen. 90 % dieser Emissionen stammen aus der Plastikherstellung und der Umwandlung aus fossilen Brennstoffen. (OECD, 2022; Geneva Environment Network, 2022)
Zweitens verursacht die Entsorgung von Kunststoffabfällen eine Menge Treibhausgasemissionen. Kunststoffabfälle, die nicht recycelt oder wiederverwendet werden, landen auf Mülldeponien oder in Verbrennungsanlagen. Deponien setzen Methan frei, ein Treibhausgas, das 28-mal stärker wirkt als Kohlendioxid. Verbrennungsanlagen setzen ebenfalls Treibhausgase frei, wobei die freigesetzte Menge von der Art der Verbrennungsanlage abhängt. (United States Environmental Protection Agency, 2018)
Aber das ist noch nicht alles: Jedes Jahr gelangen schätzungsweise elf Millionen Tonnen Plastik in die Ozeane. Dieses Plastik kann Meereslebewesen schädigen und das Wasser verschmutzen. (UN Environment Programme, 2022)
Welche Rolle spielen die Hersteller von Körperpflegeprodukten bei der Erzeugung von Kunststoffabfällen?
Die Körperpflegebranche trägt in hohem Masse zur Erzeugung von Kunststoffabfällen bei. Die Industrie stellt eine Vielzahl von Produkten her, von denen viele in Plastik verpackt sind. Produkte wie Shampoo, Körperpflegemittel, Deodorant, Zahnpasta und Make-up werden in der Regel in Plastikflaschen oder -tuben geliefert.
Zahlen der Umweltschutzbehörde der Vereinigten Staaten (2018) zeigen, dass etwa 70 % der Kunststoffbehälter und -verpackungen auf der Mülldeponie landen und nicht recycelt oder wiederverwendet werden. Darüber hinaus können Kunststoffabfälle von Körperpflegeprodukten in die Umwelt gelangen, wo sie Wildtiere schädigen und Wasserläufe verschmutzen können. Verschiedene Studien haben ergeben, dass Mikroplastik, also winzige Plastikteile, im Körper von Fischen, Muscheln und sogar Menschen gefunden werden können.
Warum ist dies wichtig für Dein Impact Investment?
All diese erschütternden Entwicklungen verdeutlichen, wie wichtig es ist, jetzt aktiv zu werden. Wir sind uns hier als Investor*innen unserer Verantwortung bewusst. Deshalb hat Inyova im Mai 2023 eine Investor*innenerklärung an grosse Konsumgüterhersteller und Einzelhändler bezüglich ihrer Verwendung von Plastikverpackungen mitunterzeichnet. Der Initiative schlossen sich Investor*innen an, die ein Vermögen von rund USD 10 Billionen verwalten, und die Financial Times berichtete darüber. Im Rahmen dieser Initiative hat sich die Koalition an 36 Unternehmen gewandt, darunter auch Beiersdorf.
Beiersdorf entwickelt, produziert und vertreibt Hautpflegeprodukte und andere Artikel für die Selbstpflege. Das Unternehmen steht hinter bekannten Marken wie Nivea und Labello, Eucerin und Tesa.
Beiersdorf ist Teil des Inyova-Universums als deutscher Champion und führend bei Initiativen für faire Bezahlung und Menschenrechte. Die Science Based Target Initiative hat ausserdem anerkannt, dass das Emissionsreduktionsziel von Beiersdorf mit dem Ziel des Pariser Klimaabkommens von 1,5 Grad Erwärmung übereinstimmt.
Als Hersteller von Körperpflegeprodukten ist Beiersdorf jedoch Teil der Kunststoff-Wertschöpfungskette und trägt massgeblich zur Entstehung von Kunststoffabfällen bei. Während sich das Unternehmen in Bezug auf die oben genannten Initiativen in eine gute Richtung bewegt, sind weitere Anstrengungen erforderlich, um Kunststoffverpackungen und -abfälle zu reduzieren. Inyova hat daher die Kommunikation mit dem Unternehmen aufgenommen. In diesem Zusammenhang haben wir federführend am 10. August 2023 einen Brief an Beiersdorf gesandt, in dem wir auf sofortige Massnahmen zur Verringerung von Kunststoffen bei wichtigen Nutzern von Kunststoffverpackungen drängen.
Unsere wichtigsten Botschaften an Beiersdorf und andere Unternehmen in der Kunststoff-Wertschöpfungskette sind:
- Lobbyarbeit und politische Unterstützung: Wir erwarten von den Unternehmen, dass sie die internationalen Bemühungen um ein ehrgeiziges Kunststoffabkommen unterstützen und sich für rechtlich verbindliche Maßnahmen zur Verringerung von Produktion und Verbrauch und zur Förderung der Wiederverwendung einsetzen.
- Reduzierung von Einwegplastik: Wir erwarten, dass die Unternehmen einen klaren Aktionsplan zur drastischen Reduzierung von Einwegplastikverpackungen aufstellen, einschliesslich der Ausweitung von Mehrwegverpackungssystemen.
- Bekämpfung der Toxizität: Über 3’000 potenziell schädliche Chemikalien sind in Lebensmittelverpackungen identifiziert worden. Wir erwarten von den Unternehmen, dass sie sich verpflichten, die Verwendung gefährlicher Stoffe in Produkten und Verpackungen zu identifizieren und zu eliminieren und öffentlich über ihre Fortschritte zu berichten.
- Datentransparenz und Vergleichbarkeit: Um die Bemühungen zur Reduzierung von Kunststoffen effizient zu überwachen, ermutigen wir Unternehmen, ihre Auswirkungen auf Kunststoffe offenzulegen. Zum Beispiel mit der Online-Plattform des CDP für die Berichterstattung.
Bei Impact Investing geht es darum, die Kontrolle zurückzugewinnen, um positive Veränderungen zu bewirken. Aktive Eigentumsinitiativen wie diese ermöglichen es uns als Aktionär*innen, auf Veränderungen in bestehenden Unternehmen zu drängen und die Kontrolle wieder zu übernehmen. Wie immer werden wir Dich über die Fortschritte und Ergebnisse dieser Initiative auf dem Laufenden halten.
Fragst Du Dich, was Inyova sonst noch im Hinblick auf die aktive Beteiligung tut? Lies alles zu den bisherigen Shareholder Engagement Initiativen der Inyova-Community hier!
Quellen
- „Plastic leakage and greenhouse gas emissions are increasing.“ (2022). OECD.
- „Contribution of plastic and microplastic to global climate change and their conjoining impacts on the environment – A review.“ (2021). PubMed Central
- „Climate change and plastics pollution.“ (2020). OECD.
- „Plastics and Climate Change | Plastics and the Environment Series.“ (2022). Geneva Environment Network.
- „Would stopping plastic pollution help with climate change? How do we do it?“ (2022). MIT Climate.
- “Microplastics are in our bodies. How much do they harm us?” (2023), National Geographics.
- „Big investors call on companies to slash use of plastics“ (2023), Financial Times.
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