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Active Ownership bei Inyova – Engagement, Abstimmung und Shareholder-Aktivismus

Beim Impact Investing geht es darum, die Kontrolle in den Unternehmen zurückzugewinnen, um positive Veränderungen zu bewirken. Active Ownership bedeutet, dass man die Rechte als Aktionär*in aktiv ausübt. Dazu gehören vor allem das Engagement und die Stimmabgabe. Active Ownership ermöglicht es Aktionär*innen, öffentlich Druck auszuüben und auf Veränderungen in Unternehmen zu drängen. Indem Anteilseigner*innen aktiv Einfluss auf die Unternehmen ausüben, deren Eigentümer*innen sie aufgrund ihrer Aktien sind, gewinnen sie so Schritt für Schritt die Kontrolle zurück.

Wir können nur dann einen echten Wandel herbeiführen, wenn wir die Wirtschaft zum Umdenken bewegen. Um dies zu erreichen, müssen wir zu verantwortungsvollen, aktiven Aktionär*innen werden, die ihr Stimmrecht ausüben und sich entsprechend ihrer Werte engagieren. Wir müssen aufhören, den Fonds und ihren Stimmrechtsvertreter*innen die Entscheidungen zu überlassen und näher an die Unternehmen herankommen, die wir als Anteilseigner*innen besitzen. Als Inyova Impact Investor*in übernimmst Du die Verantwortung für das, was Dein Vermögen ermöglicht, und holst Dir die Kontrolle zurück, indem Du die Initiativen unserer Gemeinschaft unterstützt.

Du fragst Dich, was genau Inyova in Bezug auf Active Ownership unternimmt? Hier findest Du alle Shareholder-Initiativen der Inyova-Gemeinschaft bis heute.

Alle Inhalte im Überblick

Die Shareholder Initiativen der Inyova-Gemeinschaft 2023

Beiersdorf

Deshalb hat Inyova im Mai 2023 eine Investor*innenerklärung an große Konsumgüterhersteller und Einzelhändler bezüglich ihrer Verwendung von Plastikverpackungen mitunterzeichnet. Der Initiative schlossen sich Investor*innen an, die ein Vermögen von rund USD 10 Billionen verwalten, und die Financial Times berichtete darüber. Im Rahmen dieser Initiative hat sich die Koalition an 36 Unternehmen gewandt, darunter auch Beiersdorf.

Beiersdorf ist Teil der Kunststoff-Wertschöpfungskette und trägt maßgeblich zur Entstehung von Kunststoffabfällen bei. Während sich das Unternehmen in Bezug auf die oben genannten Initiativen in eine gute Richtung bewegt, sind weitere Anstrengungen erforderlich, um Kunststoffverpackungen und -abfälle zu reduzieren.

Inyova hat daher die Kommunikation mit dem Unternehmen aufgenommen. In diesem Zusammenhang haben wir federführend am 10. August 2023 einen Brief an Beiersdorf gesandt, in dem wir auf sofortige Massnahmen zur Verringerung von Kunststoffen bei wichtigen Nutzern von Kunststoffverpackungen drängen.

BMW

2022 startete die Inyova-Gemeinschaft eine erfolgreiche Engagement-Initiative mit BMW, um die unzureichende Elektrifizierungsstrategie des Unternehmens und die mangelnde Vielfalt im Vorstand anzugehen. 

Seit wir unsere Shareholder Impact Initiative gestartet haben, hat der Autohersteller erhebliche Fortschritte in seinem Engagement für die Elektromobilität gemacht und sein BEV-Angebot in allen Segmenten erweitert. Dennoch gibt es immer noch Bereiche, die Anlass zur Sorge geben. Trotz des Vorstoßes in die Elektromobilität investiert BMW weiterhin in die Entwicklung von Verbrennungsmotoren.

Als Teil dieser Initiative hielt der Head of Impact von Inyova eine Live-Rede auf der Hauptversammlung des Unternehmens am 11. Mai 2023. Dort konnten wir kritische Fragen zum Verhältnis von BMWs Investitionen in Verbrennungsmotoren und in Elektrofahrzeuge stellen und so dort den Diskurs zu diesen Themen anstoßen. Wir bleiben am Ball und werden uns weiterhin für positive Entwicklungen bei BMW einsetzen.

Andreas von Angerer (Head of Impact bei Inyova) auf der Hauptversammlung von BMW im Mai 2023

Netflix 

Zusätzlich zu seiner Rolle als CEO bei Axel Springer ist Mathias Döpfner Mitglied des Verwaltungsrats von Netflix. Seit Oktober 2021 berichten die Medien über Anschuldigungen wegen unangemessenen Verhaltens von Döpfner im Zusammenhang mit einem Fehlverhaltensskandal bei Bild, dem größten Medienhaus von Axel Springer.

Als Reaktion auf diese Vorwürfe versuchte Inyova 2022 über verschiedene Kanäle, mit Netflix ins Gespräch zu kommen. Ein Dialog mit dem Unternehmen konnte bislang nicht aufgebaut werden. Daher beschloss Inyova 2023, bei der Jahreshauptversammlung von Netflix einen Antrag auf Abwahl von Döpfner als Vorstandsmitglied zu stellen und begründete dies mit Bedenken über sein vermeintliches Verhalten und die möglichen negativen Auswirkungen auf den Ruf von Netflix.

Döpfner wurde zwar wiedergewählt (und erhielt rund 18 % der GEGENSTIMMEN), aber verschiedene Medien (WiWo, FAZ und Meedia) berichteten über Inyovas Bedenken und erhöhten so den öffentlichen Druck auf Netflix, zu reagieren.

Publicis 

Anfang 2023 schlossen sich über 2’000 Impact Investor*innen der Shareholder Impact Initiative rund um die Publicis Groupe an und forderten das Werbeunternehmen auf, nicht mehr mit Kund*innen aus dem Bereich der fossilen Brennstoffe zusammenzuarbeiten. Die Inyova-Gemeinschaft hat Publicis auf die Klimaauswirkungen ihrer Werbedienstleistungen angesprochen, insbesondere wenn sie für Kund*innen aus dem Bereich der fossilen Brennstoffe mit hohem Kohlenstoffausstoß erbracht werden.

In enger Zusammenarbeit mit NGOs wie Clean Creatives, InfluenceMap und Purpose Disruptors sowie einer Investor*innenallianz, die zusammen mehr als EUR 16 Mrd. an Vermögenswerten verwaltet, konnten wir unsere Sorgen auf der Hauptversammlung von Publicis im Mai 2023 ansprechen. Auf dieser Grundlage werden wir nun weiter versuchen, das Gespräch über die Klimaauswirkungen ihrer Dienstleistungen zu vertiefen. Wir werden auch zukünftig den Dialog mit den Entscheidungsträger*innen von Publicis suchen. Auch werden wir die weitere Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen und anderen Unternehmen verstärken, um so das Bewusstsein für Themen wie “Advertised Emissions” oder “Greenwashing” zu schärfen und den Druck auf Werbeunternehmen wie Publicis zu erhöhen. 

Mathilde Sohet (Head of Marketing bei Inyova) auf der Hauptversammlung von Publicis im Mai 2023

ABB

Im Dezember 2022 wurde ABB zur Zahlung von insgesamt USD 460 Millionen an die US-Behörden verurteilt, um straf- und zivilrechtliche Vorwürfe im Zusammenhang mit einem Korruptionsfall in Südafrika beizulegen. Aufgrund dieser Nachricht wandte sich Inyova an ABB, um mehr über die ergriffenen Maßnahmen zu erfahren, um ein solches Fehlverhalten in Zukunft zu vermeiden. 

Das Unternehmen teilte uns mit, dass es den Vorfall selbst bei den Behörden gemeldet hat, nachdem es ihn entdeckt hatte. Außerdem hat ABB weitere Schritte unternommen, um die Einhaltung der Vorschriften in Zukunft zu gewährleisten. Dazu gehören die Entlassung aller in das Fehlverhalten verwickelten Mitarbeiter*innen, verstärkte interne Buchführungskontrollen bei öffentlichen Ausschreibungen und die Einführung eines neuen Verhaltenskodexes. 

Veolia

Im Oktober 2022 wies einer unserer Datenlieferanten darauf hin, dass Veolia in kontroverse Waffengeschäfte verwickelt ist. Über ein Joint Venture bietet Veolia spezielle Bord- und Werftlogistik für die Wartung und Reparatur französischer U-Boote, die Atomsprengköpfe tragen.

Wir haben uns an Veolia gewandt, um mit dem Unternehmen in einen Dialog zu treten. Ausserdem baten wir um einen Plan zur Beendigung des umstrittenen Geschäfts. Wir erhielten eine unbefriedigende Antwort, die keinen klaren Zeitplan enthielt und nicht ausschloss, dass das Unternehmen auch in Zukunft in kontroverse Waffengeschäfte involviert sein könnte. Weitere E-Mails blieben unbeantwortet, obwohl wir mehrmals nachfragten. Nachdem wir mitgeteilt hatten, dass wir alle unsere Veolia-Aktien verkaufen werden, konnte uns das Unternehmen immer noch nicht versichern, dass es seine Beteiligung einstellen würde. Angesichts der Null-Toleranz-Politik von Inyova gegenüber jeglicher Beteiligung an Massenvernichtungswaffen haben wir alle unsere Anteile an Veolia veräußert.

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Alle Hauptversammlungen, an denen die Inyova-Gemeinschaft im Jahr 2023 teilgenommen hat

Die Ausübung des Stimmrechts auf der Jahreshauptversammlung ist ein Kernelement der aktiven Beteiligung, um Veränderungen in Unternehmen voranzutreiben. Wenn es ein Problem mit dem Unternehmen gibt, können Investor*innen beschließen, bei bestimmten Tagesordnungspunkten gegen den Unternehmensvorstand zu stimmen. Wichtig ist, dass diese Vorschläge nicht angenommen werden müssen, damit sie als Erfolg gewertet werden. Die Ethos Stiftung hat die Erfahrung gemacht, dass bereits eine Ablehnung von 10 % ein starkes Signal an das Unternehmen sendet, das es dazu motivieren kann, ein Problem proaktiv anzugehen. 

Inyova unterstützt Resolutionen, die mehr Rechenschaftspflicht und Offenlegung zu wichtigen Themen wie Klimawandel oder Vielfalt fordern. Hier sind alle Hauptversammlungen, bei denen die Inyova-Gemeinschaft im Jahr 2023 abgestimmt hat:

California Water Service Group – 31. Mai 2023

Wir haben eine von Nia Impact Capital eingereichte Resolution unterstützt, die wissenschaftlich fundierte Ziele zur Treibhausgasreduktions im Einklang mit dem Pariser Abkommen und einen entsprechenden Aktionsplan fordert. Die Resolution erhielt etwa 32,5 % der Stimmen.

American Water Works – 10. Mai 2023

Inyova stimmte für eine Resolution, die eine Prüfung der Gleichheit ethnischer Gruppen forderte. Die von Trillium Asset Management eingereichte Resolution forderte das Unternehmen auf, die Auswirkungen seiner Politik, Praktiken, Produkte und Dienstleistungen zu bewerten. Zum Beispiel die nachteiligen Auswirkungen der Wasserprivatisierungspläne auf die Erschwinglichkeit von Wasser in schwarzen und lateinamerikanischen Gemeinden. Die Resolution erhielt 40,02 % Ja-Stimmen. 

AbbVie – 5. Mai 2023

Wir unterstützten Beschlüsse, die mehr Transparenz bei politischen Ausgaben und Lobbyarbeit forderten und die Frage, ob diese mit den öffentlich erklärten Werten des Unternehmens übereinstimmen, wie z. B. dem Zugang von Frauen zu reproduktiver Gesundheitsversorgung oder der Bekämpfung des Klimawandels. Beide Resolutionen erhielten rund 36 % der Stimmen. 

Es gab auch eine Resolution, die eine Untersuchung über die Einschränkung des Zugangs zu Medikamenten aufgrund von Patenten forderte. Etwa 30 % stimmten dafür. Eine andere Resolution erhielt eine Mehrheit (53,5 %). Sie forderte eine einfache Mehrheit für die Abschaffung von Mehrheitsentscheidungen, was die Rechte der Aktionär*innen verbessern würde. Wir haben für diese beiden Resolutionen gestimmt.

Eli Lilly – 1. Mai 2023 

Auf dieser Jahreshauptversammlung gab es mehrere Aktionär*innenanträge, die wir unterstützt haben. Wir haben unter anderem für die folgenden Beschlüsse gestimmt:

  • Patente und Zugang – zur Debatte stand die Einrichtung eines Prozesses (und der Berichterstattung) zur Bestimmung, wann der Zugang zu bestimmten Medikamenten durch Patente eingeschränkt werden soll. Er erhielt nur etwa 10 % aller Stimmen. 
  • Lobbying Alignment & Lobbying Disclosure – hier wurde das Unternehmen aufgefordert darzustellen, wie das Unternehmen bei seinen Lobbying-Aktivitäten die Verpflichtungen zu Innovation und Patientenzugang miteinander in Einklang bringt und wie viel es für Lobbying ausgibt. Beide Resolutionen erhielten eine bemerkenswerte Unterstützung durch die Investor*innen: 22,5 % und 31 % stimmten dafür.
  • Daten zu Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion – die NGO „As You Sow“ forderte Eli Lilly darin auf, über die Effektivität ihrer Bemühungen um Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion zu berichten. 27 % der Aktionär*innen unterstützten diese Resolution.

Wir haben auch dazu beigetragen, dass ein Antrag einer rechtsgerichteten Gruppe abgelehnt wurde, die nach den Risiken der Unterstützung von Abtreibungen fragte. Dieser Antrag erhielt weniger als 2 % der Gesamtstimmen. 

Johnson & Johnson – 27. April 2023

Auf der Hauptversammlung von Johnson & Johnson haben wir zwei Aktionär*innen-Anträge unterstützt, die zur Abstimmung standen. Zum Einen den Antrag von Oxfam, der einen Bericht über die Preisgestaltung des Covid-19-Impfstoffs forderte und fast 32 % aller Stimmen erhielt. Desweiteren unterstützen wir einen einen weiteren Antrag, der einen Bericht darüber verlangte, wie die Verwendung von Patenten den Zugang zu Arzneimitteln einschränken könnte – dieser fand eine Zustimmung von etwa 14% der Aktionär*innen. 

Pfizer – 27. April 2023 

Wir unterstützten die Anträge zum Zugang zu Medikamenten, zu politischen Spenden und zu Fragen der Unternehmensführung:

Texas Instruments – 27. April 2023

Auf der Jahreshauptversammlung des Chipherstellers Texas Instruments gab es einen wichtigen Beschluss, in dem das Unternehmen aufgefordert wurde, eine Due-Diligence-Prüfung durchzuführen, um festzustellen, ob seine Produkte von den russischen Streitkräften bei ihrem Einmarsch in die Ukraine verwendet werden. Etwa 23% der Aktionär*innen stimmten dafür, darunter auch die Inyova-Gemeinschaft.

Adobe – 20. April 2023

Auf der Jahreshauptversammlung von Adobe wurde nur eine einzige Resolution eingereicht. Sie befasst sich mit dem industriellen Gefängniskomplex in den USA (wenn Du mehr über dieses Thema erfahren möchtest, empfehlen wir Dir die Netflix-Dokumentation „13th„). In der Resolution wird das Unternehmen aufgefordert, zu analysieren, ob seine Einstellungspraktiken in Bezug auf Menschen mit Vorstrafen, die in den USA überwiegend farbig sind, mit den öffentlich erklärten Richtlinien und Zielen zu Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion übereinstimmen. Etwa 17 % der Aktionär*innen, darunter auch die Inyova-Gemeinschaft, unterstützten diese Resolution.

Apple – 10. März 2023

Bei Apple ging es bei unserer Abstimmung um Fragen der Vielfalt und Inklusion. Zunächst unterstützten wir eine Resolution, die Apple dazu zwingen sollte, das durchschnittliche Lohngefälle nach Ethnie und Geschlecht offenzulegen. Diese Resolution erhielt 34 % der Stimmen. Dies könnte Apples Management dazu veranlassen, das Problem proaktiv anzugehen, um eine weitere Abstimmung bei der nächsten Hauptversammlung zu vermeiden. 

Wir haben auch gegen eine Resolution gestimmt, die Teil des aktuellen Anti-ESG-Trends in den USA ist. Sie wurde von einer rechtsgerichteten Frontgruppe eingebracht und sollte prüfen, ob es eine Diskriminierung von Beschäftigten gibt, die als „nicht divers“ eingestuft werden. Damit wurde ausdrücklich versucht, das Votum der letztjährigen Hauptversammlung zugunsten einer Bürgerrechtsprüfung zur Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Orientierung und ethnischen Kategorien zu untergraben. Unsere Stimme hat dazu beigetragen, diesen Beschluss zu vereiteln, denn sie erhielt nur 1 % der Stimmen.

Ørsted – 7. März 2023

Bei Ørsted gab es keine speziellen Anträge zu unterstützen, aber wir beschlossen, bei mehreren Tagesordnungspunkten gegen den Vorstand zu stimmen. Der Grund dafür ist, dass Ørsted seinen Anteil an Kohlestrom von 2 % auf 4 % im Jahr 2022 erhöht hat, was wir sehr bedenklich finden, da Kohle die umweltschädlichste Art der Stromerzeugung ist. Wir stimmten gegen den Jahresbericht und das Vergütungssystem von Ørsted – Punkte, die normalerweise bedenkenlos angenommen werden. So setzten wir ein Zeichen und zeigten unsere Unzufriedenheit über diese Entwicklungen. 

Die Mehrheit der Investor*innen stimmte im Einklang mit den Empfehlungen des Vorstands ab. Nur bei der Vergütungsregelung gab es mit fast 3 % einen relativ großen Widerstand. Das bedeutet, dass wir uns nun Gehör verschaffen werden, indem wir vor der nächsten Jahreshauptversammlung den direkten Dialog mit dem Unternehmen suchen.

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Alle Shareholder Initiativen, an denen wir im Jahr 2022 gearbeitet haben

BMW

Im Februar 2022 begann Inyova, mit BMW über deren Elektrifizierungsstrategie und die Vielfalt im Aufsichtsrat zu sprechen. BMW galt als Nachzügler in Sachen Elektromobilität und es fehlte dem Unternehmen an Vielfalt und spezifischem Fachwissen über nachhaltige Mobilität in seinem Aufsichtsrat.

Die Idee war, BMW eine Liste mit weiblichen Mobilitätsexperten zur Verfügung zu stellen, um den Aufsichtsrat zu diversifizieren und die Positionierung des Unternehmens im Zuge der Mobilitätswende zu stärken. BMW war jedoch nicht an unserer Kandidat*innenliste interessiert. Deshalb haben wir eine Expertin für nachhaltige Mobilität für den Aufsichtsrat nominiert: Susan Shaheen, eine Professorin für Bau- und Umwelttechnik an der UC Berkeley.

Susan wurde zwar nicht in den Vorstand gewählt, aber die Initiative erhielt große Aufmerksamkeit in den Medien (siehe FAZ, Handelszeitung, Tagesanzeiger und Spiegel) und die BMW-Aktionär*innen sprachen alle Themen an, die Inyova in ihrem Investor Briefing während der BMW-Hauptversammlung 2022 angesprochen hatte.

Zusätzlich zu der Nominierung gab Inyovas Head of Impact auch ein Video-Statement ab, in dem er auf die derzeitigen Schwächen von BMW in Bezug auf Elektrifizierung und Vielfalt im Vorstand hinwies, was ebenfalls ein breites Medienecho fand (siehe Börsenzeitung, Handelsblatt and Süddeutsche Zeitung) und den öffentlichen Druck auf BMW erhöhte, etwas zu ändern. Lies mehr über die Initiative hier.

Adecco

Im März 2022 erwarb Adecco eine Mehrheitsbeteiligung an Akka Technologies, einem Technologieberatungsunternehmen, das auch Ingenieur- und Testdienstleistungen für Raketen mit Atomsprengköpfen anbietet. Inyova kontaktierte Adecco und erfuhr, dass sie keine Pläne hatten, sich kurzfristig aus diesem kontroversen Geschäft zurückzuziehen. Daher haben wir alle unsere Anteile an Adecco veräussert.

Nach der Veräusserung teilte uns Adecco mit, dass sie eine Politik für kontroverse Waffen eingeführt haben, die es ihnen verbietet, Verträge abzuschließen, die Dienstleistungen für kontroverse Waffen wie Atomwaffen beinhalten. Sie haben uns auch mitgeteilt, dass sie die betroffenen Verträge von Akka Technologies neu verhandeln. Inyova wird die Entwicklungen genau beobachten.

Netflix

Nach mehreren investigativen Medienberichten (New York Times, Financial Times und Der Spiegel) über angebliches Fehlverhalten des Netflix-Vorstandsmitglieds Mathias Döpfner beschloss Inyova, sich an Netflix zu wenden und das Unternehmen aufzufordern, diese Vorwürfe zu untersuchen. Da wir keine Antwort von Netflix erhielten, planten wir, in Zusammenarbeit mit As You Sow, einer NGO, die sich auf aktive Eigentumsrechte in den USA spezialisiert hat, eine Aktionär*innen-Resolution einzureichen. 

Die Idee war, eine Resolution einzureichen, in der Netflix aufgefordert wird, eine Richtlinie zur Nichtdiskriminierung zu veröffentlichen, die ein Verbot von Belästigung und missbräuchlichem Verhalten oder Mittäterschaft daran sowie Einzelheiten zum Schutz von Hinweisgeber*innen enthält (z. B. durch Hinzufügen einer solchen Richtlinie zu ihrem bestehenden Ethikkodex). Netflix sollte von jedem Vorstandsmitglied verlangen, diese Richtlinie zu unterzeichnen, und entsprechende Mittel (z. B. Audits) einführen, um sicherzustellen, dass jedes Vorstandsmitglied diese Richtlinie einhält, und zwar in allen seinen Rollen, nicht nur als Vorstandsmitglied von Netflix, und über die Ergebnisse berichten. Wir waren optimistisch, dass ein solcher Beschluss die Vorwürfe bezüglich Mathias Döpfners Verhalten bei Bild und Axel Springer aufklären und Untersuchungen auslösen könnte, ob er für die Rolle bei Netflix geeignet ist.

Allerdings konnten wir nicht alle Formalitäten für die Einreichung der Resolution erfüllen. Wir werden einen neuen Anlauf im Jahr 2023 versuchen.

Spotify

Anfang 2022 wandte sich Inyova mehrfach an Spotify, um zu erfahren, wie die Verbreitung von Fehlinformationen im Zusammenhang mit Covid-19 auf der Plattform gehandhabt wurde. Wir wollten mehr über die Maßnahmen erfahren, mit denen die Verbreitung von Fehlinformationen auf der Plattform systematisch aufgespürt und kontrolliert wird. Leider haben wir keine Antwort erhalten.

LTG

Wir haben uns mit LTG in Verbindung gesetzt, nachdem wir durch eine Unternehmensakquise von ihrer Beteiligung an Atomwaffentests erfahren hatten. Damals konnten sie uns keine Pläne vorlegen, dieses umstrittene Unternehmen in naher Zukunft zu veräußern. Als Konsequenz  haben wir uns von allen Anteilen an LTG getrennt. 

Nach nur sechs Monaten informierten sie uns jedoch, dass sie Maßnahmen ergriffen und ihre Beteiligung an den Atomwaffentests verkauft hatten. Das war ein perfektes Beispiel dafür, wie das Ansprechen entscheidender Themen durch einen engagierten Dialog zu echten Veränderungen in einem Unternehmen führen kann.

Zur Rose / DocMorris

Im November 2021 organisierte Inyova eine öffentliche Aktionär*innen-Veranstaltung mit Walter Oberhänsli, dem CEO von DocMorris (früher Zur Rose). In unserem Gespräch haben wir Zur Rose und seine Nachhaltigkeitsstrategie unter die Lupe genommen. 

Die Mitglieder der Inyova Impact Investor Community hatten auch die Möglichkeit, direkt Fragen zu stellen. Hier ist der Engagement-Bericht mit allen Details.

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Alle Hauptversammlungen, auf denen wir 2022 abgestimmt haben

Tesla

Auf der Tesla-Hauptversammlung 2022 im August stimmte Inyova für die Unterstützung der Anträge zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Tesla ist zwar führend in Sachen E-Mobilität und Transport der Zukunft, hat aber einen schlechten sozialen Fußabdruck. Von der Verhinderung von Gewerkschaften über Tweets bis hin zu Bedenken über rassistische Praktiken und Diskriminierung in den Fabriken – die Liste ist lang. Tesla muss seine Arbeitsbedingungen verbessern, um ein wirklich nachhaltiges Unternehmen zu werden.

Mit den Aktien der Inyova Impact Investor*innen haben wir acht Anträge unterstützt, die einen Bericht über die Maßnahmen gegen Belästigung und Diskriminierung, eine Untersuchung problematischer Schlichtungspraktiken und eine Richtlinie zur Vereinigungsfreiheit fordern. Die Abstimmungen über fünf dieser Anträge verliefen gut, scheiterten aber knapp. Allerdings erhielt ein Antrag mehr als 50 % der Gesamtstimmen. Dieser Vorschlag könnte entscheidend sein – er ermöglicht es den Aktionär*innen, Mitglieder für den Vorstand zu nominieren. Damit eröffnen sich neue Möglichkeiten, die schlechten Arbeitspraktiken bei Tesla zu ändern.

BMW

Es war das erste Mal, dass wir bei Inyova abgestimmt haben. Wir wollten in erster Linie unsere eigene Kandidatin, Susan Shaheen, unterstützen, stimmten aber auch gegen den Kandidaten von BMW und die Vorstandsmitglieder, die für seine Nominierung verantwortlich waren.

Susan Shaheen erhielt 15 % der unabhängigen Stimmen, d.h. ohne die Stimmen der BMW-Erben Susanne Klatten und Stefan Quandt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten einen recht hohen Anteil an „Gegenstimmen“, was immer ein Zeichen dafür ist, dass die Aktionär*innen mit dem aktuellen Kurs nicht ganz zufrieden sind.

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