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Tesla reagiert auf Nachhaltigkeitskritik

Dieser Artikel wurde ursprünglich für unseren Schweizer Markt verfasst, es können Schweizer Referenzen im Text vorkommen.

Tesla wurde von einer Gruppe von Ingenieuren gegründet, die beweisen wollten, dass Elektroautos besser und schneller fahren als Benzinautos und noch dazu mehr Fahrspass bieten. Heute, 12 Jahre nach der Markteinführung des ersten Tesla Roadster, ist unbestritten, dass die Zukunft Elektrofahrzeugen gehört…

…oder auch nicht? Viele wichtige Fragen müssen noch geklärt werden – einige Skeptiker behaupten gar, dass Fahrzeuge der neuen Generation noch gefährlicher und umweltschädlicher seien als herkömmliche Autos. Folgende Aussagen kommen Dir sicher bekannt vor:

  1. „Der Autopilot ist gefährlich und gehört verboten.“
  2. „Die Herstellung von Batterien ist noch umweltschädlicher als Erdöl.“
  3. „Batterien werden nie billig genug sein, um Elektroautos wettbewerbsfähig zu machen.“
  4. „Das Laden von Autos mit Energie aus schmutziger Kohle ist genauso umweltschädlich.“
  5. „Tesla verwendet Kobalt aus Kinderarbeit.“

 

Diesen Monat veröffentlichte Tesla seinen ersten Impact Report, der auf diese Kritik eingeht. Unter anderem wurden folgende Punkte aufgegriffen:

 

Die Autopilot-Funktion von Tesla scheint weniger Verkehrsunfälle zu verursachen als herkömmliches Fahren.

„Im ersten Quartal 2019 verzeichneten wir einen Unfall pro 2,87 Millionen im Autopilot gefahrener Meilen. Bei Fahrten ohne Autopilot hingegen, verzeichneten wir einen Unfall pro 1,76 Millionen gefahrener Meilen. Im Vergleich dazu zeigen die neuesten Daten der NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration, die zivile US-Bundesbehörde für Strassen- und Fahrzeugsicherheit), dass es in den Vereinigten Staaten alle 436‘000 Meilen zu einem Autounfall kommt.“

 

Das Unternehmen entwickelt Lösungen, um alte Elektrofahrzeugbatterien zu recyceln.

„Wir werden oft gefragt, was mit den Tesla-Fahrzeugbatterien geschieht, nachdem sie ihr Lebensende erreicht haben. Ein wichtiger Unterschied zwischen fossilen Brennstoffen und Lithium-Ionen-Batterien als Energiequelle besteht darin, dass fossile Brennstoffe nach der Gewinnung nur einmal verwendet werden, die Materialien einer Lithium-Ionen-Batterie jedoch wiederverwendbar sind. Erdöl, das aus dem Boden gepumpt, chemisch raffiniert und dann verbrannt wird, setzt schädliche Emissionen in die Atmosphäre frei, die nicht zur Wiederverwendung zurückgeführt werden können. Batteriematerialien hingegen werden veredelt und in Zellen gespeichert und bleiben dadurch bis ans Ende ihrer Lebensdauer erhalten, worauf sie recycelt werden, um ihre wertvollen Bestandteile wieder und wieder zu verwenden.“

aerial photo of a Tesla supercharger station

 

Elektroautobatterien werden in Zukunft billiger.

„Mit dem Batterie-Recycling-Kreislauf  haben wir eine Lösung geschaffen, um die Energieversorgung von der Einmalverwendung fossiler Brennstoffe hin zur mehrfachen Wiederverwendung von Altbatterien zu führen. Aus wirtschaftlicher Sicht erwarten wir dadurch langfristig deutliche Einsparungen, da die Kosten für die grossflächige Rückgewinnung und das Recycling von Batteriematerialien weitaus geringer ausfallen als für die Beschaffung und den Transport immer neuer Materialien.“

 

Eine Autobatterie, die aus einer „schmutzigen“ Stromquelle aufgeladen wird, verursacht noch immer weniger Umweltschäden als das Fahren eines Benzinautos.

„Selbst wenn Elektrofahrzeuge in Regionen aufgeladen werden, die einen Grossteil ihres Stroms aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe beziehen, ist die für die Aufladung von Elektrofahrzeugen erforderliche Stromproduktion immer noch deutlich umweltfreundlicher als das Tanken eines Autos mit Verbrennungsmotor. So sind beispielsweise nach Angaben des U.S. Department of Energy’s Alternative Fuels Data Center (US Rechenzentrum für Alternative Kraftstoffe) ab Juli 2018 sogar in Texas – einem der Staaten mit der höchsten Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen (75%) – die Emissionen bei der Stromerzeugung für Elektrofahrzeuge immer noch über 22% niedriger als bei Benzinfahrzeugen und fast 5% niedriger als bei Plug-in-Hybridfahrzeugen.“

 

Die Nutzung von Kobalt für die Batterieproduktion wird schrittweise reduziert.

„Tesla verwendet nicht nur deutlich weniger Kobalt pro Fahrzeug als der Rest der Elektrofahrzeugindustrie, sondern plant auch, das Kobalt am Ende der Batterielebensdauer zu recyceln und wiederzuverwenden. Tesla sucht weiterhin nach Möglichkeiten, den Kobaltanteil ihrer Batteriezellen zu reduzieren, mit dem Ziel, diesen vollständig zu eliminieren.“

…derweil werden auch die Minen im Auge behalten.

„Um sicherzustellen, dass das Kobalt in der Lieferkette von Tesla nicht aus Kleinbergbau-Gebieten stammt, haben wir gezielte Due-Diligence-Verfahren für die Beschaffung von Kobalt eingeführt… Tesla hat eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Menschenrechtsverletzungen in unserer Lieferkette. Die Menschenrechts- und Konfliktmineralpolitik von Tesla soll sicherstellen, dass die Produkte von Tesla keine bewaffneten Gruppen direkt oder indirekt durch Bergbau oder Mineralhandel in der Demokratischen Republik Kongo und den angrenzenden Ländern finanzieren oder begünstigen.“

image showing a Tesla car being constructed on the factory production line

Quelle: inverse.com

Was sagen die Kritiker zum Tesla Impact Report?

Wie zu erwarten, hat der Tesla Impact Report Kritik ausgelöst. Und ja – es gibt immer noch ernsthafte Nachhaltigkeitsprobleme, die Tesla lösen muss. Aber insgesamt sind wir vom Autohersteller aus dem Silicon Valley ziemlich inspiriert. Tesla hat nicht nur die richtige Richtung eingeschlagen, sondern hat auch anderen Automobilherstellern bewiesen, dass weltweit ein grosser Bedarf an Elektrofahrzeugen besteht (und hat obendrein seine Patente freigegeben, um die Branche anzukurbeln). Der Gesamtmarkt für Elektrofahrzeuge wächst nun jedes Jahr um unglaubliche 40%. Wir sind gespannt auf Tesla’s nächste Geniestreiche.

 

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Tillmann Lang

Tillmann Lang

CEO und Gründer
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Tillmann beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit der Frage, wie man die Welt nachhaltiger machen kann – und welche Rolle das Finanzwesen dabei spielt. Vor der Gründung von Inyova arbeitete Tillmann mehr als 6 Jahre bei der Strategieberatung McKinsey & Company.

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